Rohstoffe: Heimische Quellen nutzen

16.10.2011

Die Bundesrepublik gilt mit Blick auf Metalle, Rohstoffe für Hightech-Produkte und die meisten Energieträger als rohstoffarmes Land. Dabei gerät in der Diskussion um die Sicherheit unserer Rohstoffversorgung leicht aus dem Blickfeld, dass rund 80 Prozent der hierzulande verwerteten Rohstoffe aus heimischen Quellen stammen. Und der Abbau in Deutschland sorgt nicht nur für eine sichere Versorgung, sondern ist zugleich sehr wirtschaftlich.

Mit 236 Millionen abgebauten Tonnen jährlich decken etwa Kies und Bausande den gesamten heimischen Bedarf und stellen Zugleich den Löwenanteil des Bergbaus in Deutschland. Die Jahresproduktion gebrochener Natursteine beträgt 217 Millionen Tonnen. Der drittgrößte in Deutschland abgebaute Rohstoff – die Braunkohle – wird zu 170 Millionen Tonnen vor allem im Rheinland und in der Lausitz gefördert. Aber auch andere Stoffe wie Quarzsand, Kalk, Kali, Salze, Feld- und Flussspat werden in Deutschland an die Oberfläche gebracht.
 
Viele dieser für den Bau, aber auch als Grundstoffe für die Industrie wichtigen Ressourcen können hierzulande günstig und ohne Subventionen abgebaut werden und müssen nicht auf internationalen Märkten teuer gekauft werden.
 
Allerdings gibt es auch Probleme: Besonders schwierig und langwierig ist die Ausweisung von Flächen. Wenn nämlich bekannt ist, in welchen Gebieten wertvolle Vorkommen liegen, bestehen deshalb noch lange keine Abbaurechte. Denn Deutschland ist dicht besiedelt, Städte wachsen, viele potenzielle Abbauflächen werden für Industrieanlagen und Verkehrsinfrastruktur benötigt.
 
Zudem werden häufig Natur-, Pflanzen- oder Tierschutz als Argument gegen spezifische Abbauprojekte ins Feld geführt – selbst wenn etwa ehemalige Tagebaue vielfach mit Wasser gefüllt zu beliebten Schutz- und Naherholungsgebieten geworden sind.
 
Für die Rohstoffunternehmen wird diese sogenannte Flächenkonkurrenz zur Gefahr. Wenn etwa der Tagebau nicht weiterwandern kann und damit keine zusätzlichen Rohstoffquellen erschlossen werden können, hat ein Abbaubetrieb keine Zukunft mehr. Die Rohstoffversorgung in Deutschland kann damit auch bei den sicheren heimischen Vorkommen gefährdet werden – womit am Ende doch teuer importiert werden müsste, was hierzulande viel günstiger zu haben wäre.

Kontakt

Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V.

Martin Ogilvie

Annastr. 67-71

50968 Köln

Deutschland

Telefon:

0221 / 93 46 74 - 12

E-Mail:

martin.ogilvie@kalk.de

Internet:

Zur Webseite